Fahrkosten: Das übernimmt die AOK

Die AOK übernimmt die Fahrkosten, wenn Sie zu einer stationären Behandlung ins Krankenhaus müssen, Fahrkosten zur ambulanten Behandlung nur in Ausnahmefällen.
Ein Mann hilft einer Frau im Rollstuhl dabei, in ein Auto einzusteigen. Die AOK übernimmt Fahrkosten in unterschiedlichem Umfang. © iStock / KatarzynaBialasiewicz

Inhalte im Überblick

    Übernahme der Fahrkosten zur stationären Behandlung im Krankenhaus

    In medizinisch begründeten Fällen übernimmt die AOK Fahrkosten – zum Beispiel:

    • für Rettungsfahrten zum Krankenhaus
    • bei Behandlungen, die stationär im Krankenhaus erfolgen
    • unter gewissen Voraussetzungen auch bei Vor- und Nachuntersuchungen, die im Rahmen einer stationären Krankenhausbehandlung erforderlich sind

    Übernahme von Fahrkosten zu ambulanten Behandlungen und Operationen

    In besonderen medizinischen Ausnahmefällen können von den behandelnden Ärzten und Ärztinnen auf der „Verordnung einer Krankenbeförderung“ (Muster 4) Fahrten mit dem öffentlichen Nahverkehr, Pkw, Taxi oder Mietwagen (auch behindertengerecht) verordnet werden:

    • Fahrten zur Dialyse oder zur onkologischen Strahlen- und Chemotherapie
    • Fahrten von Versicherten mit Pflegegrad 4 oder 5 sowie mit Pflegegrad 3, sofern die Mobilität der Person dauerhaft eingeschränkt ist
    • Fahrten von schwerbehinderten Menschen mit den Kennzeichen „aG“ (außergewöhnliche Gehbehinderung), „Bl“ (blind) oder „H“ (hilflos) im Schwerbehindertenausweis
    • Fahrten zur ambulanten Operation, wenn durch sie eine an sich erforderliche stationäre Behandlung vermieden oder aus besonderen Gründen nicht durchgeführt werden kann oder für den Personenkreis nach den beiden vorstehenden Punkten

    Weitere Übernahmen von Fahrkosten

    Ambulante Behandlung

    Die AOK übernimmt nach vorheriger Genehmigung auch die Kosten für Fahrten mit einem Krankentransportwagen zur ambulanten Behandlung. Voraussetzung dafür: Bei den Fahrten ist eine medizinische Betreuung erforderlich oder die Nutzung besonderer Einrichtungen eines Krankentransportwagens. Dazu gehören beispielsweise ein sachgerechter Umgang mit laufenden Infusionen oder Sauerstoff-Inhalatoren.

    Stationäre Vorsorge- und Rehabilitationskur

    Bei Fahrten zu stationären Vorsorge- und Rehabilitationskuren haben Sie grundsätzlich einen Anspruch auf die Übernahme der Fahr- beziehungsweise Reisekosten. Bitte informieren Sie sich vor Beginn einer solchen Maßnahme bei Ihrer AOK vor Ort, ob und inwieweit Fahrkosten übernommen werden. Fahrkosten für eine Mutter-Kind-Kur oder Vater-Kind-Kur werden übernommen.

    Genehmigung und Abrechnung der Fahrkosten mit Ihrer AOK

    Für die Erstattung der Fahrkosten werden grundsätzlich die Fahrkarten und Fahrscheine im Original benötigt. Bei medizinisch notwendigen Fahrten mit einem Taxi- oder Mietwagenunternehmen ist für die Kostenübernahme grundsätzlich eine ärztliche Verordnung der Krankenbeförderung erforderlich.

    Fahrkosten zur ambulanten Behandlung können bis auf einige Ausnahmen nur übernommen werden, wenn Ihre AOK die Fahrt vorher genehmigt hat.

    Die folgenden, auf der „Verordnung einer Krankenbeförderung“ (Muster 4) aufgeführten Gründe benötigen keine Genehmigung:

    • Menschen mit Behinderung mit Merkzeichen „aG“ (außergewöhnliche Gehbehinderung), „Bl“ (blind) oder „H“ (hilflos) im Schwerbehindertenausweis
    • Pflegebedürftige mit Pflegegrad 3 und dauerhaft beeinträchtigter Mobilität
    • Pflegebedürftige mit Pflegegrad 4 oder 5
    • Fahrten von Versicherten, bei denen bis zum 31.12.2016 eine Einstufung in Pflegestufe 2 vorlag und die einen Anspruch auf Fahrkostenübernahme hatten und für die seit dem 01.01.2017 mindestens eine Einstufung in Pflegegrad 3 vorliegt

    Kosten für Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Pkw oder Taxi

    Die AOK erstattet unter den genannten Voraussetzungen den Fahrpreis von öffentlichen Verkehrsmitteln zur stationären oder ambulanten Behandlung, zum Beispiel die Fahrkosten ins Krankenhaus. Können Sie diese aus medizinischen Gründen nicht nutzen, stellt Ihnen der Arzt eine Verordnung einer Krankenbeförderung für das medizinisch notwendige Beförderungsmittel (beispielsweise für ein Taxi) aus. Benutzen Sie stattdessen Ihren Pkw, erstattet die AOK Ihnen eine Fahrt nach bestimmten Vorgaben. Wie hoch der Erstattungsbetrag ist, erfragen Sie bitte bei Ihrer AOK vor Ort.

    Die AOK übernimmt die Kosten für eine Krankenfahrt mit einem Mietwagen oder einem Taxi, wenn aus medizinischen Gründen keine öffentlichen Verkehrsmittel und auch kein privates Fahrzeug genutzt werden können. Bei der Krankenbeförderung zur ambulanten Behandlung werden Hin- und Rückfahrt jeweils getrennt bewertet.

    Das zahlen Sie

    Sie zahlen pro Fahrt zehn Prozent des Fahrpreises zu, mindestens fünf und maximal zehn Euro, jedoch nicht mehr als die tatsächlichen Kosten. Dabei gelten die Hin- und Rückfahrt jeweils als Einzelfahrt. Auch für Kinder und Jugendliche ist die volle Zuzahlung zu leisten. Wichtig ist, dass auf allen von Ihnen eingereichten Unterlagen und Belegen Ihr Name und Ihre Krankenversicherungsnummer vermerkt sind.

    Die AOK Niedersachsen verzichtet bei onkologischen Therapien auf Vorabgenehmigung

    Bei Fahrten zur onkologischen Strahlen- und/oder Chemotherapie verzichtet die AOK Niedersachsen auf ein Vorabgenehmigungsverfahren. Dies betrifft lediglich die Fahrten, bei denen die nächsterreichbare Behandlungseinrichtung angefahren wird und nur Fahrten, die sitzend im Taxi oder Mietwagen erfolgen. Sollten Sie zum Beispiel im Rollstuhl transportiert werden müssen oder einen Krankenwagen benötigen, sind die Fahrten weiterhin genehmigungspflichtig.

    Hier können Sie Ihren Antrag herunterladen und bearbeiten.

    Erstattung der Fahrkosten bei Terminen zur Krebsvorsorge

    Versicherte, die in ihrer Mobilität aufgrund einer Behinderung oder ihrer Pflegebedürftigkeit dauerhaft eingeschränkt sind, sollen alle Angebote zur Krebsfrüherkennung wahrnehmen können. Deshalb übernimmt die AOK für diese Personen sämtliche Fahrkosten, die ihnen mit der Teilnahme an solchen Vorsorgeterminen entstehen. Das betrifft insbesondere auch die organisierten Krebsfrüherkennungsprogramme.

    Antrag auf Fahrkostenerstattung

    Sie möchten Fahrkosten beantragen? Hier erhalten Sie den Antrag als beschreibbares PDF-Dokument. Um diesen zu öffnen, geben Sie bitte Ihre Versichertennummer ein. Dann einfach den Antrag ausfüllen und ausdrucken, Nachweise beilegen und per Post an uns senden. Auf dem Antrag finden Sie alle Infos zu erforderlichen Unterlagen und unsere Adresse.

    Unser Tipp: Mit dem „Meine AOK“-Onlineservice können Sie einfach, schnell und sicher Ihre persönlichen Daten verwalten und uns Dokumente oder Anfragen senden. Unsere Antworten erhalten Sie direkt in Ihr persönliches Postfach. Nutzen Sie unseren „Meine AOK“-Onlineservice über das Onlineportal im Web oder mobil mit der „Meine AOK“-App.

    Aktualisiert: 10.05.2024

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