Spezielle Impfungen für Reisende

Wenn Sie einen Urlaub im Ausland planen, sollten Sie frühzeitig vor Reiseantritt Ihren Impfschutz ärztlich prüfen lassen. Vor allem für Fernreisen sind besondere Reiseschutzimpfungen sinnvoll, teilweise sogar vom Einreiseland vorgeschrieben. Informieren Sie sich rechtzeitig, für welches Land welche Impfungen empfohlen werden und wie lange Sie benötigen, um einen Grundschutz zu erlangen.
Ein Arzt bereitet eine Spritze für eine Reiseschutzimpfung vor.© AOK

Inhalte im Überblick

    Wichtige Impfungen für jede Reiseregion

    Beachten Sie zunächst die Impfempfehlungen für Deutschland. Prüfen Sie, ob Sie ausreichend gegen Tetanus, Diphtherie, Polio, Masern-Mumps-Röteln, Pneumokokken, Keuchhusten und Hepatitis B geimpft sind, außerdem auch gegen Hepatitis A. Diese Infektionen drohen grundsätzlich auch außerhalb von Deutschland. Dazu kommen weitere Impfungen, je nachdem wohin Sie verreisen.

    Manche Impfungen sind vorgeschrieben

    Ihr optimaler Impfschutz für Reisen wird ergänzt mit den fürs Reiseland generell empfohlenen oder womöglich vorgeschriebenen Impfungen und den individuellen Impfungen, wenn Sie einem besonderen Risiko ausgesetzt sind.
     

    • Wie steht es um Ihr individuelles Verhalten? Haben Sie gesundheitliche Probleme, die bedacht werden sollten? Wohnen Sie in Unterkünften mit schlechten hygienischen Verhältnissen?

    • Manche Reiseländer schreiben bestimmte Impfungen gesetzlich vor, zum Beispiel gegen Gelbfieber. Es kann sein, dass Sie ohne den nötigen Impfnachweis nicht einreisen dürfen.
       

    Weil die Empfehlungen für jedes Reiseland anders sind, sollten Sie sich individuell von Ihrem Hausarzt beraten lassen. Für den Termin bringen Sie am besten die wichtigsten Informationen zur Reise mit:
     

    • Reiseziel und Reiseroute

    • Datum und Dauer des Aufenthalts

    • eventuell akute oder chronische Erkrankungen

    • Liste mit Medikamenten, die Sie einnehmen

    • bereits vorhandene Impfungen (Impfausweis)

    Auswahl gängiger Reiseimpfungen

    In den folgenden Abschnitten finden Sie eine Auswahl der am häufigsten empfohlenen Reiseschutzimpfungen für touristische Aufenthalte. Bitte beachten Sie, dass die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Je nach Impfstoff kann es abweichende Impfschemata geben. Näheres zu den jeweils aktuell geltenden Empfehlungen erfahren Sie zum Beispiel in den Länderinformationen des Auswärtigen Amts.

    • Hepatitis A und B

      Hepatitis A und B sind gefährliche Entzündungen der Leber, die von Viren verursacht werden. Mit Hepatitis A können Sie sich zum Beispiel bei gemeinsamer Benutzung von Toiletten und Handtüchern anstecken, aber auch durch verunreinigte Lebensmittel und Wasser. Das Virus kommt überall dort vor, wo schlechte sanitäre Bedingungen herrschen. Das gilt auch für touristische Ziele wie Thailand, Bali oder die Karibik. Hepatitis B wird über Blut oder andere Körperflüssigkeiten übertragen, zum Beispiel über Sexualkontakte oder schlecht gesäuberte Tätowiernadeln. Die Infektion ist weltweit sehr verbreitet und kann bei chronischem Verlauf Leberkrebs begünstigen.

      Impfung gegen Hepatitis A und B: bei Verwendung des Kombinationsimpfstoffs zwei Dosen im Abstand von vier Wochen. Eine dritte Impfung nach sechs Monaten sorgt für den Langzeitschutz. Für Erwachsene besteht in Ausnahmefällen die Möglichkeit einer Schnellimmunisierung mit drei Dosen innerhalb von drei Wochen. Die vierte Impfung erfolgt dann nach zwölf Monaten und sorgt für den Langzeitschutz. 

    • Tollwut (Rabies)

      Tollwut ist eine schwere Virusinfektion des zentralen Nervensystems, die fast immer tödlich endet. Das Virus wird durch den Speichel infizierter Tiere übertragen, zum Beispiel durch einen Hundebiss oder einen anderen Kontakt mit den Schleimhäuten des infizierten Tieres. Die Hauptrisikoregionen liegen in Indien, China, Russland, Afrika und Südostasien sowie in Mittel- und Südamerika.

      Impfung gegen Tollwut: Für einen vorbeugenden Schutz sind 3 Impfungen innerhalb von 28 Tagen vorgesehen.

    • Typhus

      Typhusbakterien können eine Reihe von Beschwerden hervorrufen, unter anderem heftige Bauchschmerzen und Durchfälle – eine Gefahr vor allem für Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Die Erreger verbreiten sich über verunreinigte Nahrungsmittel und Wasser. Typhus ist weltweit in allen Regionen mit schlechten sanitären Bedingungen ein Problem.

      Impfung gegen Typhus:

      • Die Impfung ist als einmalige Spritze oder Schluckimpfung (drei Kapseln verteilt über fünf Tage) erhältlich.

      • Die Spritze enthält einen Totimpfstoff, dessen Schutzwirkung nach etwa 14 Tagen einsetzt und nach 3 Jahren erneuert werden muss.

      • Die Schluckimpfung geschieht mit einem Lebendimpfstoff. Sie wirkt nur, wenn nicht zugleich Malariamittel oder Antibiotika eingenommen werden. Der Schutz setzt nach etwa sieben bis zehn Tagen ein und hält drei Jahre an.

      Beide Impfstoffe bieten keinen hundertprozentigen Schutz vor Typhus. Halten Sie daher unbedingt vor Ort die Hygieneregeln ein.

    Reisehinweise des Auswärtigen Amtes

    Das Auswärtige Amt gibt fortlaufend Reisehinweise und auch Reisewarnungen für betroffene Länder heraus. Über die Länderliste des Auswärtigen Amtes können Sie die aktuellen Informationen für Ihr Reiseziel abrufen.

    Passende Informationen

    Impfungen für Babys, Kinder und Jugendliche.

    Informieren Sie sich über die empfohlenen Impfungen für Babys, Kinder und Jugendliche.

    Impfungen in der Schwangerschaft

    Informieren Sie sich über die empfohlenen Impfungen in der Schwangerschaft.

    Welche Kosten für eine Reiseschutzimpfung erstattet die AOK PLUS?

    Die AOK PLUS trägt die Kosten für jeden medizinisch notwendigen Impfschutz gemäß den Reisehinweisen des Centrums für Reisemedizin (CRM) . 

    Typische Reiseimpfungen sind:

    • Cholera
    • FSME
    • Gelbfieber
    • Hepatitis A und Hepatitis B (Einzel- sowie Kombinationsimpfung)
    • Typhus (Einzel- sowie Kombinationsimpfung mit Hepatitis A)
    • Japanische Enzephalitis
    • Tollwut
    • Meningokokken ACW135Y
    • Meningokokken B
    • Poliomyelitis

    Ein Tipp: Lassen Sie unbedingt alle Impfungen vom Arzt in Ihren Impfpass eintragen.

    • Impfungen sind abhängig von den Reisebedingungen

      Für jedes Reiseland gibt es Informationen zu den Einreise-Impfvorschriften und zum empfohlenen Impfschutz. Ausschlaggebend sind auch die Reisebedingungen:

      Reisebedingung 1 - Kontakt mit Bevölkerung:
      Reise durch das Landesinnere unter einfachen Bedingungen (Rucksack- /Trecking- /Individualreise) mit einfachen Quartieren/Hotels; Camping-Reisen, Langzeitaufenthalte, praktische Tätigkeit im Gesundheits- o. Sozialwesen, enger Kontakt zur einheimischen Bevölkerung wahrscheinlich.

      Reisebedingung 2 - Ausflüge ins Landesinnere:
      Aufenthalt in Städten oder touristischen Zentren mit (organisierten) Ausflügen ins Landesinnere (Pauschalreise, Unterkunft und Verpflegung in Hotels bzw. Restaurants mittleren bis gehobenen Standards)

      Reisebedingung 3 - Art der Unterbringung:
      Aufenthalt ausschließlich in Großstädten oder Touristikzentren (Unterkunft und Verpflegung in Hotels bzw. Restaurants gehobenen bzw. europäischen Standards)

      Daher raten wir Ihnen, sich individuell für Ihr Reiseziel bei uns vorab am Servicetelefon 08001059000 oder in der Filiale vor Ort zu informieren. Ausgenommen sind Sonderimpfungen, die ausschließlich aus beruflichen Gründen erforderlich sind.

    Malaria-Prophylaxe: Kostenerstattung für Arzneimittel

    Je nach Reisegebiet kann auch eine Malaria-Vorbeugung mit Medikamenten (Prophylaxe) sinnvoll sein.

    Dafür übernimmt die AOK PLUS die Kosten für Arzneimittel zur Vorbeugung der Malaria. Dazu zählen zum Beispiel Atovaquon/Proguanil, Chloroquin (nur in Gebieten ohne Chloroquin-Resistenz) oder Hydroxychloroquin.

    Lassen Sie sich von Ihrem Arzt zum Thema Arzneimittel zur Malariaprophylaxe beraten.

    Kostenerstattung

    Für die Kosten der Impfung, den Impfstoff und die ärztliche Beratung müssen Sie zuerst in Vorleistung gehen. Gleiches gilt für die Arzneimittel zur Malariaprohylaxe.
    Vor oder nach Ihrer Reise reichen Sie einfach die notwendigen Informationen zu Ihrer Reiseschutzimpfung oder zum Arzneimittel bei uns ein.

    Folgende Unterlagen benötigen wir dafür von Ihnen:

    • Formloser Antrag mit den Angaben zum Reiseland und den Reisebedingungen. Bitte vermerken Sie darin auch Ihre Bankverbindung.
    • Nachweis über die Kosten der Impfstoffe: Reichen Sie dafür die auf Ihren Namen ausgestellte Arztrechnung oder Apothekenquittung ein.
    • Nachweis über die Kosten der Arzneimittel zur Malariaprophylaxe: Reichen Sie dafür das auf Ihren Namen ausgestellte Privatrezept und die Apothekenquittung ein.

    Senden Sie uns diese Unterlagen per Post oder über das Onlineportal "Meine AOK" zu. Oder besuchen Sie eine AOK-Filiale vor Ort.

    Aktualisiert: 10.04.2024

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